Orchester Laufental-Thierstein

Während der Zeit von Corona hatte man zwei Möglichkeiten: Entweder man verkroch sich zu Hause und lernte die Vorzüge des Nichtstuns kennen oder man suchte sich eine neue Beschäftigung, welche zu diesem Zeitpunkt noch ausübbar war. Ich wählte die zweite Variante. Während den Aufnahmen meines Projektes «Heartstrings» nervte ich mich kolossal, dass ich das Violine-Spielen irgendwie während den vergangenen 30 Jahren verlernt hatte. Als Kind konnte ich sogar mal Noten lesen! Deswegen stürzte ich mich mit Elan in die neu gefundene Aufgabe. Ich trat dem Orchester Laufental-Thierstein in der 2. Violine bei und versuchte mich - im wahrsten Sinne des Wortes -  irgendwie durchzuwursteln. Nach der ersten Probe dachte ich, sie werden mich gleich wieder hochkant rausschmeissen. Nach zwei, drei weiteren Proben hatte ich begriffen, dass der Dirigent ja eigentlich der Schlagzeuger ist. Das Cello ähnelte einer E-Gitarre und wenn man es kratzig spielt, klingt es schon fast verzerrt. Mit dem Fuss darf man nicht wie ein Elefant den Rhythmus mitklopfen, sondern sollte ganz leise den Takt eher mitdenken. Inzwischen - zwei Jahre später - spiele ich mit grosser Freude und Leidenschaft immer noch mit. Und habe dabei eine wichtige Lektion gelernt: Wenn man nicht aufgibt und etwas wirklich will, kann man alles erreichen.